• SEVEN SPACES

  • Römische Grabkammer
  • Grabeskirche St. Bartholomäus
  • Kunststation St. Peter
  • Altes Pfandhaus
  • Hochwasserpumpwerk
  • Lagerstätte Hochwasserschutzelemente
  • Halle Kalk

Sieben Orte...

Entdecke zusammen mit Patrick die sieben Orte von SEVEN SPACES Cologne!

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Römische Grabkammer Köln-Weiden

Unter der Erde steht die Zeit still

Der Traum der Schallaufzeichnung ist vermutlich so alt wie die menschliche Kulturgeschichte, doch erst seit ungefähr 150 Jahren lässt sich das flüchtige Medium auf Tonträger bannen. Was für Klänge im zweiten Jahrhundert in der Römischen Grabkammer Köln-Weiden gut sechs Meter unter heutigem Straßenniveau zu hören waren, wissen wir nicht und vermutlich auch sonst niemand. Was wir allerdings mit ziemlich großer Sicherheit sagen können ist, dass es vermutlich ganz andere Klänge waren als die von ›Done and Gone‹, dem zweiten Stück auf Seven Spaces Cologne. Mit steinernem Blick beobachten uns die Portraitbüsten bei der Arbeit, während wir bei Minusgraden Lautsprecher aufstellen, Kabel verlegen und den Kunstkopf positionieren. Ein besonderer Tag für uns und vielleicht sogar für unsere hier begrabenen Vorfahren.

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Römergrab Weiden

Grabeskirche St. Bartholomäus

Gegenwart trifft auf Vergänglichkeit

Wer in einem kunterbunten Kölner Stadtteil lebt oder ausgeht denkt vermutlich (und hoffentlich) nicht so häufig an Tod und Vergänglichkeit. Aber auch Szene-Viertel wie Ehrenfeld beheimaten Orte der Ruhe und sogar welche der ewigen. Die Grabeskirche St. Bartholomäus ist ein Urnengrab mit moderner Architektur, ein Raum der Toten in sehr wohliger Atmosphäre. Die langen, dunkel gehaltenen Wände mit den schlichten Urnengräbern säumen einen kupfernen Würfel in der Mitte der Kirche, der Altar, Sitzbänken und einem Flügel Platz bietet. Die Musik von ›Just Another Day‹ schwebt langsam durch den weiten Raum, ruhig, schlicht und einnehmend. Wir schließen die Augen, öffnen die Ohren und lauschen. Spät an diesem verregneten Winterabend legen sich die Töne wie eine wärmende Decke über die wenigen Lebenden und vielen Toten an diesem einzigartigen Ort.

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Grabeskirche St. Bartholomäus

Kunststation St. Peter

Der Klang der Stille

Die helle Kirche, die ihren architektonischen Reiz im Kontrast von kunstvoll gestalteten Fenstern und Kuppeldächern mit dem schlichten, unbearbeiteten Betonboden entfaltet, empfängt uns an diesem Regentag im späten Januar in friedlicher Atmosphäre. Hier möchte man verweilen, sich umschauen und staunen. Das Stück ›Silence‹ schmiegt sich in den Raum, langsam und unprätentiös bilden stehende Akkorde ein sedatives Klangbett. Leise und auf dicken Wollsocken trägt Luis einen Lautsprecher, der ein Flügelhorn Solo wiedergibt, in gebührendem Abstand am Kunstkopf vorbei. Als von der Empore die Chorstimmen einsetzen und in Schallenwellen durch das Kirchenschiff gleiten, beginnt die Zeit sich aufzulösen. Gleichmäßig prasselt der Regen auf das hohe Dach über unseren Köpfen als die Aufnahmen abgeschlossen sind. Es ist fast so als könnte man sie spüren, die Stille, die allem Klang folgt.

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Kunststation St. Peter

Altes Pfandhaus

Progressive Töne im Amphitheater

Der Vorläufer des modernen Kreditwesens war der Pfandleiher. Hier konnten finanzielle Darlehen gegen die hypothekarische Belastung materiellen Eigentums in Anspruch genommen werden. Später wurde der Pfandleiher am Chlodwigplatz von der ersten Kölner Sparkasse abgelöst, die diese Filiale wiederum in den Achtzigerjahren schließen musste. Heute beheimatet das Alte Pfandhaus ein Kunst- und Kulturzentrum und dient als Veranstaltungsort für Konzerte. Die Aufnahmen zum epischen ›Goodbye‹ während der Karnevalstage Anfang Februar stehen im musikalischen Gegensatz zu dem jecken Treiben auf der Straße. Breite Klangskulpturen aus verzerrten Gitarren, Schlagzeug, Hammondorgel und Streichern bilden den markanten, atmosphärischen Postrock-Sound dieses Stücks. Als wir am späten Nachmittag die vielen Lautsprecher und anderen Gerätschaften abbauen und verladen, breitet sich eine zufriedene Stimmung aus. Der letzte Aufnahmetag zu Seven Spaces Cologne war erfolgreich.

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Altes Pfandhaus

Hochwasserpumpwerk Schönhauser Straße

Zwischen Rohren, Röhren und Rauschen

Wenn die Kölner Kanalisation aufgrund lang anhaltender Regenfälle droht die Straßen zu überschwemmen und Keller zu fluten, nimmt das Pumpwerk seine Arbeit auf und treibt das überschüssige Wasser unter großem Druck durch dicke Stahlrohre in den Rhein. Es ist eine von insgesamt sieben Wasserstationen dieser Art, die gemeinsam die ›Perlenkette am Rhein‹ bilden. Der überirdische Teil des Gebäudes leuchtet farbig und zeigt dadurch den jeweiligen Wasserstand des Flusses an. An diesem Tag ist das Gebäude dunkelorange illuminiert. Rot bedeutet Hochwasser und für das etwas übernächtigte Projektteam den Abbruch der Aufnahmen zu ›Grain of Beauty‹. Glücklicherweise gibt sich der große Strom gnädig und lässt uns gewähren. Und so tauchen aus weit entfernten und nah aufgestellten Lautsprechern die teils abstrakten Klänge des geheimnisvollen Stücks in den größten Hallraum auf Seven Spaces Cologne ein.

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Hochwasserpumpwerk Schönhauser Straße

Lagerstätte der Hochwasserschutzelemente Rodenkirchen

Moderne Architektur zum Schwingen bringen

Nur zu ausgewählten Gelegenheiten öffnet die Lagerstätte der Hochwasserschutzelemente in Köln Rodenkirchen ihre massiven Tore für die Öffentlichkeit. An diesem Samstag im Januar hat nur unser Projektteam Zutritt und schleppt Lautsprecher, Traversen, Stative und hunderte Meter Kabellage in den futuristisch anmutenden Betonbau. Mehrere große, begehbare Glaszylinder durchfluten die ansonsten fensterlose Lagerhalle von innen heraus mit Tageslicht. In einem dieser Zylinder suchen wir Schutz vor der Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt mit einem kleinen Buffet zum Aufwärmen. In der kalten Halle steht am frühen Nachmittag nach einigen Stunden Arbeit ein aufwändiger Lautsprecheraufbau. Das mitreißende ›Dancing Bells‹ beginnt aus allen Richtungen zu grooven und unweigerlich müssen alle Anwesenden mitwippen. Ralf Bröcker, der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Stadtentwässerungsbetriebe, stellt am nächsten Tag schmunzelnd fest: »Das war schon sehr beeindruckend.«

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Lagerstätte der Hochwasserschutzelemente Rodenkirchen

Halle Kalk, Schauspiel Köln

Akustische Denkmalpflege mit fremden Ohren

Der Opener von Seven Spaces, das ermutigende ›From Nowhere to Now Here‹, entführt den Hörer in die Halle Kalk, eine ehemalige Dependance des Schauspiel Kölns. Auf den Spuren der Kölner Stadtgeschichte betreten wir das einsturzgefährdete, längst stillgelegte Industriedenkmal östlich des Rheins. 14 Lautsprecher und ein Subwoofer bilden einen großzügigen Kreis, der einen engeren Kreis rund um die Hörposition umschließt. Die Musik beginnt ganz nah beim Hörer und wandert schichtweise nach außen. Als die Aufnahmen abgeschlossen sind resümiert Axel Block, Tontechniker des Schauspielhauses, der für uns an diesem kaltklaren Tag im Januar die Tore geöffnet und die Heizlüftung eingeschaltet hat, nach einem ersten Probehören: »Neumann Kunstkopf – ist schon klasse.«

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Halle Kalk, Schauspiel Köln